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Kontinuitäten und Zäsuren

Rechtswissenschaft und Justiz im "Dritten Reich" und in der Nachkriegszeit

Herausgegeben von Eva Schumann
376 Seiten, geb., Schutzumschlag
28,– (D); € 28,80 (A); SFr 49,–
ISBN 978-3-8353-305-8

Das von Konrad Adenauer gern zitierte Sprichwort „Man kann schmutziges Wasser nicht wegschütten, solange man kein sauberes hat“ beschreibt im Rückblick nur allzu genau die Personalpolitik beim Wiederaufbau der westdeutschen Justiz in der Nachkriegszeit: Da ein echter Neuanfang mit den wenigen unbelasteten Juristen nicht realisierbar schien, wurden unter Hinweis auf die Funktionstüchtigkeit der Rechtspflege schon bald viele belastete Richter und Staatsanwälte wieder eingestellt. Aber auch an den Juristischen Fakultäten fanden etliche der im Zuge der Entnazifizierung entlassenen Hochschullehrer, sofern sie fachlich qualifiziert waren, nach einer Karenzzeit wieder Aufnahme. Die Autoren beschäftigen sich mit der Fortdauer persönlicher Netzwerke und juristischer Konzeptionen und gehen darüber hinaus auch der Frage nach, wie die im „Dritten Reich“ schon amtierende oder jedenfalls ausgebildete Juristengeneration nach 1945 mit dem (Justiz-)Unrecht der NS-Zeit umging.

Aus dem Inhalt:

  • Joachim Rückert: Die NS-Zeit und wir – am Beispiel Kreisauer Kreis
  • Ralf Frassek: Göttinger Hegel-Lektüre, Kieler Schule und nationalsozialistische Juristenausbildung
  • Eva Schumann: Die Göttinger Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät 1933-1955
  • Joachim Perels: Zur Rechtslehre vor und nach 1945
  • Helmut Kramer: Juristisches Denken als Legitimationsfassade zur Errichtung und Stabilisierung autoritärer Systeme
  • Peter Derleder: Die Entwicklung des Familienrechts und der Nationalsozialismus
  • Klaus-Detlev Godau-Schüttke: Entnazifizierung und Wiederaufbau der Justiz am Beispiel des Bundesgerichtshofs
  • Thomas Henne: Erich Luth vs. Veit Harlan – Sechs Göttinger Beitrage zum Luth-Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 1958
  • Ingo Müller: NS-Justiz und DDR-Justiz vor deutschen Gerichten
  • Bernd Weisbrod: Die .Vergangenheitsbewältigung. der NS-Prozesse: Gerichtskultur und Öffentlichkeit
  • Volker Friedrich Drecktrah: Die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Justiz in Niedersachsen
  • Werner Heun: Leben und Werk verfolgter Juristen – Gerhard Leibholz (1901-1982)
  • Ewald Grothe: .Strengste Zurückhaltung und unbedingter Takt. – Der Verfassungshistoriker Ernst Rudolf Huber und die NS-Vergangenheit

Die Herausgeberin
Eva Schumann, geb. 1967, Professorin für Deutsche Rechtsgeschichte und Bürgerliches Recht, Direktorin der Abteilung für Deutsche Rechtsgeschichte am Institut für Rechtsgeschichte, Rechtsphilosophie und Rechtsvergleichung der Juristischen Fakultät Göttingen

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