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Reichskriegsgericht in der Witzlebenstrasse

Im Unterschied zu anderen historisch bedeutsamen Bauten aus den Jahren1933 bis 1945 gibt es heute nur wenige erhalten gebliebene, für die Geschichte der nationalsozialistischen Justiz relevante historische Gebäude. Um so wichtiger wäre es, sie zu bewahren und zu pflegen. In Berlin hat man das Gegenteil getan: Von den beiden obersten deutschen Gerichten der NS-Zeit in Berlin ist nach der Totalzerstörung des Gebäudes des Volksgerichtshofs in der Bellevuestraße Anfang 1945 nur das großartige Gebäude des Reichsmilitärgerichts, später Reichskriegsgericht erhalten geblieben. Es war sogar fast völlig unversehrt. Ein Ort von gleichermaßen geschichtlicher wir architekturgeschichtlicher Bedeutung. Das einzige Gerichtsgebäude, das an das  mörderische Wirken der Hitler’schen Wehrmachtsjustiz erinnert, unter anderen mit den 1400 Todes- und weiteren Terrorurteilen des Reichskriegsgerichts.

Dieser Bau ist jetzt bis zur Unkenntlichkeit verschandelt worden. Das Gebäude wird nie mehr öffentlich zugänglich ein. Schlimmer noch: Durch eine schwerwiegende, monströse Umgestaltung der gesamten Innenarchitektur ist das Gebäudeinnere nur noch in wenigen Teilen zu erkennen. Nicht einmal die äußere Hülle, die Fassade, ist völlig unverändert geblieben. Geschichtsvergessenheit der Berliner Behörden im Verein mit kommerzieller Profitsucht und stillschweigend zusehenden Massenmedien einschließlich aller Berliner Tageszeitungen haben zum endgültigen Verlust eines der wichtigsten Zeugnisse der mörderischen NS-Justiz geführt.

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